Malsch bei Heidelberg
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Die jugendlichen Schöpferinnen und Schöpfer beschreiben ihr Werk:
"Am Anfang stand die Idee, einen abgehauenen Baumstumpf mit einem Spalt in der Mitte mit Stacheldraht zu umziehen. Das soll den grauenhaften Versuch symbolisieren, den Stamm des jüdischen Volkes durch Inhaftierung und Mord zu vernichten, Familien auseinander zu reißen, aber auch die große Kluft, die zwischen den Religionen entstanden ist. Später kam die Idee hinzu, die 15 deportierten Malscher Jüdinnen und Juden mit Weinblättern zu verkörpern und dem gespaltenen Stumpf einen neuen Trieb zu geben. Dieser steht für die Hoffnung und die Erfahrung, dass das alte Wort des Propheten Jesaja (11,1) sich erfüllt, wo es heißt: ‚Was von Davids Königshaus noch übrigbleibt, gleicht einem alten Baumstumpf. Doch er wird zu neuem Leben erwachen: Ein junger Trieb sprießt aus seinen Wurzeln hervor.‘ Dieser Bibelvers ist auf der Glasplatte eingraviert. Wir sind stolz darauf, dass wir einen Teil dazu beizutragen durften, dass unsere Gedenksteine Träger der Hoffnung sein dürfen.“