Külsheim
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Der Külsheimer Gedenkstein besteht aus einem mit reinem Edelstahl ummantelten Eichenbalken, der von einem Gebäude in der alten „Judenschulgasse“ stammt. Der hölzerne Balken steht für das Vergängliche – seine metallene und nichtrostende Hülle für das Beständige. Auf der Ummantelung stehen die Namen und die Geburtsdaten der dreizehn aus Külsheim deportierten Jüdinnen und Juden.
Deportation der Kühlsheimer Jüdinnen und Juden
Mit dem Abtransport von dreizehn Jüdinnen und Juden am 22. Oktober 1940 ins südfranzösische Internierungslager Gurs – neun Männer und vier Frauen zwischen 48 und 70 Jahren – endete die lange Geschichte der Külsheimer Juden. „Die kommen dahin, wo sie hingehören“, wurde einer Külsheimerin gesagt: „Da habe ich gedacht, nach Palästina.“ Im Lager Gurs oder in einem seiner Nebenlager verstarben Recha Scheuer, Fanny Brückheimer, Johanna Baum und das Ehepaar Feist und Johanna Baum. In Auschwitz wurden Samuel und Bertha Bär ermordet sowie Max Brückheimer, Barbara Kuhn, Samuel Scheuer und Johanna Reichert. Über die Schicksale von Mathilde Baum und Berta Hahn liegen keine Informationen vor. Berta Hahn konnte 1941 von Gurs aus in die USA auswandern. Sie konnte als einzige Külsheimer Deportierte die Zeit der Verfolgung überleben.
