Mathilde
Wertheimer (geb. Weil)
Dr. Kurt Salomon Maier berichtete in seinem Buch "Unerwünscht- Kindeheits- und Jugenderinnerungen eines jüdischen Kippenheimers" (S.27) über Mathilde Wertheimer:
"Am Tag der Deportation, am 22. Oktober 1940, wurden auch Sofiele, ihre Schwester Rose und die Mutter Mathilde abgeholt. Mathilde war 98 Jahre alt und ihre Töchter waren auch nicht mehr die Jüngsten. Obwohl viele alte Menschen gleich in den ersten Tagen nach der Ankunft in Gurs an Seuchen und Unterernährung verstarben, überstanden Mathilde und ihre Töchter die Entbehrungen der Internierung. Mit Hilfe einer anderen Tochter (Bertha), die schon früh mit ihrem Mann Willi Schwab von München nach New York ausgewandert war, konnten sie das Lager verlassen. Sie kamen mit uns in Amerika an. Ich erinnere mich noch an Mathilde Wertheimers 102. Geburtstagsfeier in New York. Sogar der berühmteste amerikanische Rabbiner Stephen Wise kam, um ihr zu gratulieren. Die Emigrantenzeitung "Der Aufbau" berichtete darüber. Willi Schwab hatte eine Gummifabrik in New York gegründet, in der mehrere Kippenheimer Arbeit fanden. Auch mein Vater, mein Bruder und Siegbert Auerbacher arbeiteten gelegentlich dort."