Moritz
Weil

Deportationsort
Straße
Haus 417
Geburtsdatum
10.09.1877
Geburtsort
Eichstetten / Emmendingen
Eltern
Hermann Weil und Julie Weil
Ehepartner
Rosa Hofeler aus Eichstetten
Kinder
Rena (geb. 1908)
Sterbedatum/ -ort
für tot erklärt
Weiteres Schicksal

Moritz Weil war der letzte jüdische Metzger Eichstettens. Die Familie Weil gehört zu einer alteingesessenen Eichstetter Familie mit langer Metzgertradition.

Moritz Weil wurde 1877 in Eichstetten geboren, als 4. der 5 Kinder des Metzgers Hermann Weil und dessen Ehefrau Julie. Etwa 1906 heiratete er Rosa Hofeler aus Eichstetten. Das Ehepaar hatte eine Tochter, die 1908 geborene Rena.

Die wirtschaftliche Situation wurde von Jahr zu Jahr schwieriger. Als 1933 mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten das Schächten von Tieren reichsweit verboten wurde, stellte sich für ein derartiges Geschäft die Existenzfrage.

Die Sorge der Eltern galt natürlich ihrer Tochter Rena. Rena Weil ging in den 30iger Jahren nach Stuttgart. Ob sie dort noch die Möglichkeit zu einer Weiterbildung hatte, ist eher unwahrscheinlich. Jedenfalls kam sie 1938 ins Elternhaus nach Eichstetten zurück.

Rena Weil ging im März 1939 in die Niederlande. Eine Flucht nach England gelang ihr jedoch nicht mehr. Sie wurde nach Kriegsbeginn von den Nazis nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Die Eltern Moritz und Rosa Weil, immer noch in Eichstetten, wurden wie alle noch Verbliebenen, am 22.10.1940 von hier nach Gurs in den Pyrenäen deportiert, von wo sie 1942 über das KZ Drancy nach Auschwitz transportiert und dort ermordet wurden.

Ursula Kügele, Stand Juli 2008

Quelle
http://www.eichstetten.de/ortsinfo/geschichte/stolpersteine/stolpersteine.htm