Gursüberlebende Hanna-Meyer-Moses ist verstorben

Die Gurs-Überlebende Hannah Meyer-Moses ist verstorben

Die Gurs-Überlebende Hanna Meyer-Moses ist am Sonntag, 25. Februar 2024, im Alter von 96 Jahren, in einem Pflegeheim in der Schweizer Gemeinde Wohlen verstorben.

Hanna Meyer-Moses wurde 1927 als Tochter des Rechtsanwalts Nathan Moses (1886-1944) und seiner Frau Betty Moses, geborene Dreifuss (1889–1944), geboren. Am 22. Oktober 1940 wurde Hanna Moses und etwa 6500 weiteren Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland in das Lager Gurs in Südwestfrankreich Im Februar 1941 konnten Hanna Meyer-Moses und ihre jüngere Schwester Susanne (1929) mit der Hilfe der Hilfsorganisation Œuvre de secours aux enfants und der Quäker in einem französischen Kinderheim untergebracht werden. Im Sommer 1943 gelang den Schwestern die Flucht in die Schweiz. 1963 heiratete sie den Kaufmann und späteren Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Bremgarten Werner Meyer (1924–2015). Ihre Mutter Betty Moses wurde in Auschwitz ermordet, der Vater Nathan Moses starb im Hospital Le Dantec in Marseille.

Das Mahnmalprojekt hat Hanna Meyer-Moses viel zu verdanken. Mehrfach kam sie auf Einladung der Evangelischen Landeskirche und der Erzdiözese Freiburg nach Baden und berichtet vor Schulklassen und Kirchengemeinden über die Deportation nach Gurs, das Leben im Lager und Flucht in die Schweiz. Im Jahr 2009 veröffentliche die Evangelische Landeskirche in Baden die lesenswerten Kindheitserinnerungen von Hanna-Meyer-Moses unter dem Titel: „Reise in die Vergangenheit“. Ihr Buch bietet einen Einblick in die Erfahrungswelt der Kinder, die mit ihren Familien durch den Deportationsbefehl aus der Heimat herausgerissen wurden. Sie schildert die Nöte des Alltags im Lager und die Stationen ihrer Flucht in die Schweiz. Es gelang ihr, die Perspektive des Kindes mit einer nüchternen Beschreibung des Geschehens zu verbinden.

 

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