Wiesloch
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Die Vorderseite des Wieslocher Gedenksteines trägt eine runde Metallscheibe mit dem Ortsnamen Wiesloch. Die Scheibe schließt oben mit einem zerbrochenen Davidstern aus Metall ab. Dieses Motiv findet sich auch auf dem Gedenkstein der Jugendlichen.
Die Deportation in Wiesloch
Es ist davon auszugehen, dass 21 der 30 Wieslocher Deportierten in einem der französischen Lager verstorben oder von dort aus nach Auschwitz verschleppt worden sind. Unter den neun Deportierten aus Wiesloch, die die Zeit der Verfolgung überlebten, waren neben Getrud Frankfurter weitere Kinder. Das jüngste war der bei seiner Abholung neun Jahre alte Joel Flegenheimer. Seine im Sommer 1942 in Auschwitz ermordeten Eltern Mirey und Samuel Flegenheimer hatten ihn ein Jahr davor der OSE anvertraut, die ihn in einem Säuglings- und Kleinkinderheim unterbrachte. Nach dem Krieg nahmen ihn amerikanische Verwandte auf. Auch Robertine und Lion Flegenheimer waren in Auschwitz zu Tode gekommen, ihre Kinder Robertine und Lion konnte die Zeit des Nationalsozialismus überleben. Sie hielten sich nach dem Krieg vorübergehend in Wiesloch auf. Später emigrierten sie in die USA.