Walldorf
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Die Walldorfer Gedenksteine zeigen eine Gruppe dahinziehender Menschen, die als deportierte Jüdinnen und Juden Walldorfs gedeutet werden können. Zugleich aber weisen sie über das konkrete Ereignis hinaus und verleiht den Gedenksteine eine universelle Dimension.
Deportation in Walldorf
Aus Walldorf wurden am 22. Oktober 1940 19 Jüdinnen und Juden nach Gurs deportiert. Einen Tag nach ihrer Abschiebung notierte der örtliche Gendarmerieposten: „Bei der Sonderaktion am 22. Oktober 1940 wurden in Walldorf insgesamt 19 Juden unter Mitwirkung der Gemeindeschutzpolizei Walldorf, Rot, St. Leon und Leimen und 4 Mann der Polizei-Reserve II festgenommen. Die Aktion verlief in Walldorf ruhig und ohne Zwischenfälle. Sämtliche Wohnungen wurden von mir am Nachmittag des 22.10.1940 versiegelt und die Schlüssel mit Asservatenzettel wurden am 23.10.1940 der Geheimen Staatspolizeistelle Heidelberg übergeben." Vier der 19 aus Walldorf deportierten Jüdinnen und Juden starben in im Lager Gurs bzw. im Lager Récébédou, die restlichen 15 verschleppten die Nationalsozialisten im August 1942 in das Mordlager Auschwitz.