Stebbach (Gemmingen)
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Bei der Gedenkfeier anlässlich 70. Jahrestages der Deportation 2010 stellten die Konfirmandinnen und Konfirmanden ihre Gedenksteine vor:
„Der massive Sockel des Mahnmals wurde aus lokalem Sandstein gefertigt. Auf der Vorderseite sind die Ortsnamen Gemmingen und Stebbach angebracht. Der Sockel steht für die beiden Ortsgemeinden mit ihren Bewohnern. Die Juden wurden durch die Deportation nach Gurs aus dieser Gemeinschaft herausgerissen. Dies wird in Form eines Davidsterns verdeutlicht, der aus der Vorderseite des Steins herausgearbeitet ist. In der Draufsicht des Mahnmals sind Schienen zu sehen – sie symbolisieren die Deportation. Auf den Schienen liegt der herausgerissene, vergrößerte und zerbrochene Davidstern – er versinnbildlicht den Schmerz und das Leid der Opfer. Nach zunächst ebenem Verlauf stürzen die Schienen an der Seite des Steins steil hinab und münden in einem aus Stahl gefertigten, blind endenden Tunnel – Symbol eines Verbrennungsofens eines Krematoriums. Der Leidensweg von Millionen Juden begann in der Heimat. Die Deportation und die Internierung im Lager Gurs, dem ‚Vorhof zur Hölle‘, bedeutete eine Zwischenstation auf diesem Weg in die Konzentrations- und Vernichtungslager im Osten Europas.“