Rheinbischofsheim (Rheinau)
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Die Rheinbischofsheimer Gedenksteine sind eigentlich keine Steine, sondern Behältnisse aus Glas. Pfarrer Kubach erklärte 2008 bei der Einweihung des Rheinbischofsheimer Vor-Ort-Steines, was es mit den darin liegenden Kieselsteinen auf sich hat: „Die Kieselsteine stehen für unvergessene menschliche Schicksale. Auf jüdischen Friedhöfen werden Steine auf Gräber gelegt, die man besucht hat. Man zeigt so an, dass eine Beziehung bleibt – ewig wie ein Stein. Mit Steinen hat man auch Fensterscheiben in jüdischen Häusern eingeworfen. Jeder Stein will an getanes Unrecht und Verletzung erinnern – und eine Aufforderung sein, dass wir uns in unserem Land von Lüge, Demütigung anderer, Bereicherung an anderen und von politisch rechter Szene und all dem Neo-Nazitum verabschieden. Jeder Stein will ein Stein des Anstoßes sein, Vorurteile zu überwinden und Frieden zu stiften.“