Neckarbischofsheim
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Der Neckarbischofsheimer Gedenkstein schließt oben mit einem Davidstern ab; auf einer Seite des Steines steht der Ortsname „Neckarbischofsheim“, auf der anderen der Ortsname „Gurs“. Die raue, bewusst unbehandelte dritte Seite, erinnert an den schweren und dornigen Weg, den die vertriebenen Juden in der Zeit der Verfolgung durch die Nationalsozialisten gehen mussten.
Deportation in Neckarzimmern
Die Nationalsozialisten holten am 22. Oktober 1940 die in der Hindenburgstraße (Judenhaus?) einquartierten elf Jüdinnen und Juden ab. Drei Neckarbischofsheimer Deportierte verstarben in Frankreich, sechs kamen im Sommer 1942 über das Sammellager Drancy bei Paris nach Auschwitz, wo man sie bei der Ankunft ermordete. Lediglich sechs konnten die Zeit der Verfolgung überleben, darunter auch Esther (geb. 1928) und Sara Bloch (1935). Die Schwestern wurden von der OSE aus dem Lager Rivesaltes geholt, in das die Familie Bloch seit 1941 umgesiedelt war: Nach einem Aufenthalt im Kinderheim „Château Masgelier“ wurden sie gemeinsam mit ihren Eltern am 3. Dezember 1942 über die Grenze in die rettende Schweiz geschleust.