Messelhausen
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Florian Härtig und Wolfgang Rupp, Schüler am Martin-Schleyer-Gymnasium in Lauda, haben 2004 die Geschichte der Juden in Messelhausen erforscht und die Deportation der drei jüdischen Mitbürgerinnen Emma Fleischhacker, Lina Reis und Hermine Stein nach Gurs umfangreich dokumentiert.
Josef Seubert, der den Schülern eine zerbrochene Treppenstufe als Ausgangsmaterial für die Gedenksteine zur Verfügung stellte, hatte sie mit Bedacht gewählt: „Wir denken, dass es eine besondere Symbolkraft hat, zwei Teile eines ehemals Ganzen an den verschiedenen Orten aufzustellen. Um die Symbolik nicht zu stören, habe ich an den Bruchstücken nichts geändert“. „Der Bruch, den der Holocaust in der Geschichte darstellt“, so die beiden Schüler, „kommt in den Steinen zur Anschauung, aber auch in der teilweisen Verborgenheit des Davidsterns. Die Judenheit, die er symbolisiert, wollten die Nazis zerstören. Die Struktur des Gesamtmahnmals bringt es zum Ausdruck: Das hätten sie fast auch erreicht. Unsere Steine legen den Akzent anders: Der Davidstern sollte nach dem Willen der Nazis von der Welt verschwinden, beseitigt werden; mit der Deportation nach Gurs hatten sie dies für den Bereich Baden weitgehend auch bewirkt. Deshalb muss der Stern wieder ganz zum Vorschein, zum Leuchten gebracht werden. Dazu will die Erinnerungsarbeit ihren (kleinen) Beitrag leisten.“