1510 wurde einem jüdischen Händler vorübergehend das Wohnrecht in dem kurpfälzischen Dorf Hockenheim eingeräumt, doch kann erst ab dem 18. Jahrhundert von einem jüdischen Gemeindeleben in Hockenheim ausgegangen werden. 1833, als etwa zehn jüdische Familien im Dorf lebten, erbaute sich die jüdische Gemeinde eine Synagoge. 1864 erreichte sie mit 165 Personen ihre höchste Mitgliederzahl. 1879 gründete sie einen eigenen Friedhof.
1933 lebten in Hockenheim noch 52 Jüdinnen und Juden. Am 10. November 1938, während des Novemberpogroms, kam es auch dort zu schweren antijüdischen Ausschreitungen u. a. wurde die Synagoge in Brand gesteckt. Die Hockenheimer Schutzpolizei stellte in ihrem Bericht vom 11. November 1938 die Übergriffe als das Werk der Einwohner Hockenheims dar: „Hierbei wurden in der Bismarckstrasse die Fensterläden, Scheiben und zum Teil die Möbel zertrümmert. Bei den Jüdinnen Hockenheimer in der Adolf Hitlerstrasse wurden um Mitternacht ebenfalls die Läden, Türen, Schaufenster u. z. Z. Möbelstücke zertrümmert. Die Täter konnten nicht ermittelt werden und die Bevölkerung wurde von weiteren Vorhaben abgehalten.“