Hockenheim
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Die Hockenheimer Gedenksteine hatten ursprünglich als Grabsteine gedient. Auf ihren Vorderseiten ist ein siebenarmiger Leuchter (hebr. Menora) eingraviert. Sie Menora ist eines der Zeichen des Judentums.
Deportation aus Hockenheim
Am 22. Oktober 1940 verhafteten die Gestapo die letzten vier noch in Hockenheim lebenden Jüdinnen und Juden. Sie fuhren sie zum Heidelberger Bahnhof, wo die Festgenommenen einen nach Frankreich fahrenden Sonderzug besteigen mussten. Das Hockenheimer Ehepaar Ludwig und Rosa Baumgarten waren im August 1942 von Gurs nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet worden. Möglicherweise hat Bella Maier, ihren Mann Hermann und ihre 1924 geborene Tochter Berta, die sich zum Zeitpunkt der Deportation in Karlsruhe aufhielten, erst im Lager Gurs wieder getroffen. Hermann Maier wurde am 11. September 1942 über das Sammellager Drancy nach Auschwitz verbracht und dort ermordet. Bella Maier war es hingegen gelungen, mit Hilfe Einheimischer mit der Tochter Berta aus Gurs zu entkommen und im Versteck die Zeit der Verfolgung zu überleben. Nach dem Krieg zogen Mutter und Tochter in die USA, der Sohn Ludwig Maier emigrierte mit Unterstützung des Roten Kreuzes von Frankreich aus nach Palästina. Bei einem Besuch der Mutter und Schwester ist er im Alter von 27 Jahren in New York an Krebs verstorben.