Graben-Neudorf
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Mit ihrem Gedenkstein wollten die Grabener Jugendlichen mahnen und erinnern:
„Ein erhobener Zeigefinger signalisiert dem Betrachter, dass er aufpassen muss. Er fordert Aufmerksamkeit ein und mahnt zur Wachsamkeit. Wachsam zu sein und Sorge dafür zu tragen, dass Juden in Deutschland nie wieder Verfolgung und Vertreibung ausgesetzt sind. Erinnern allein reicht nicht, handeln ist gefragt, sich gegen Unrecht erheben mit Wort und Tat. Wer Böses stillschweigend hinnimmt, wird ein Teil davon. Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun.
Das zweite Schlüsselwort ist erinnert. Aus diesem Grund ist um den Zeigefinger ein Knoten gebunden. In Anlehnung an den berühmten Knoten im Taschentuch. Ein Knoten aus Stacheldraht, der an etwas Schmerzhaftes und Unerträgliches erinnert. Diese Erinnerung schmerzt, sie muss wehtun, weil sie uns zeigt, was Menschen einander antun können. Der Stacheldraht weckt aber auch Erinnerungen an die Konzentrationslager und den Holocaust. Deshalb auch die Nummer an der Innenseite des Unterarms: die eintätowierte KZ-Nummer. Die Geschichte hat uns gelehrt, dass es von Vertreibung zu Vernichtung nur ein kleiner Schritt ist.
Achte auf deine Gedanken, denn sie werden zu Worten, achte auf deine Worte, denn sie werden zu Taten!“