Eberbach
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Der Eberbacher Gedenkstein trägt auf seiner Vorderseite einen Kreis, aus dem sich ein Segment in Form eines Dreieckes herauslöst. Ein über dem Kreis schwebender Davidstern nimmt das dreieckige Segment auf.
Deportation der Jüdinnen und Juden aus Erberbach
Am 22. Oktober 1940 wurden die 16 noch in Eberbach wohnenden Jüdinnen und Juden beim damaligen Rathaus am Alten Markt zusammengetrieben; dorthin sei auch Julchen David aus Zwingenberg gebracht worden. Ein Lastwagen transportierte diese traurige Fracht zum Heidelberg Bahnhof, wo ein Sonderzug bereitstand, um die Jüdinnen und Juden aus Heidelberg und aus dem Neckartal nach Südwestfrankreich zu fahren. Das Hab und Gut der Verschleppten wurde auf Anordnung des Landratsamtes in der städtischen Turnhalle versteigert. Julchen David und vier der Eberbacher Deportierten verstarben nur wenige Tage oder Wochen nach ihrer Ankunft in Gurs, zwei sind im Nebenlager Récébédou verstorben. Vier Deportierte wurden im August 1942 über das Sammellager Drancy nach Auschwitz gebracht und dort ermordet. Nur sechs der 16 Eberbacher Deportierten gelang es, zu emigrieren oder in Frankreich bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges unterzutauchen.