Durbach
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Gedenkstein in Durbach

48.4930214, 8.0190318

Deportation

Am 22. Oktober 1940 brachte die Gestapo Moritz und Rosa Bodenheimer und ihre Tochter Elsa mit ihrem Mann Albert Strauß („Judenbäck“) und deren zweijährige Tochter Bela zum Offenburger Bahnhof. Die Eheleute Bodenheimer sind im Lager Gurs verstorben. Ihre Tochter Elsa Strauß und ihre Enkeltochter Beba überlebten auf unbekannte Weise die Zeit der Verfolgung, während ihr Albert Strauß am 5. März 1943 von den Nationalsozialisten über das Sammellager Drancy bei Paris in das Mordlager Maidanek verschleppt und dort ermordet worden war.

Jüdische Ortsgeschichte

In Durbach bestand seit dem frühen 18. Jahrhundert eine jüdische Gemeinde. Ihre höchste Mitgliederzahl erreichte sie um 1801 mit 106 Personen. Im 19. Jahrhundert traf sie sich zur Feier ihrer Gottesdienste in einem Betsaal auf dem heutigen Grundstück Grol Nr. 7. Ihre Toten bestatteten die Durbacher Juden zuerst auf dem alten (nicht mehr bestehenden) jüdischen Friedhof in Offenburg beim Freiburger Platz und ab 1813 auf ihrem neu eingerichteten Friedhof im Gewann „Auf der Alm“. Im Jahr 1900 lebten nur noch zehn jüdische Personen am Ort. Die Familien Bodenheimer und Strauß betrieben eine landwirtschaftliche Ausbildungsstätte für junge Juden, die nach Palästina auswandern wollten.

Von den 1933 in Durbach wohnhaften acht jüdischen Einwohnern kamen in der NS-Zeit mindestens vier ums Leben.

Quellen
Petri, Dieter; Durbach, in: Jüdisches Leben in der Ortenau 2018, S. 92-94