Samuel
Kahn
Samuel Kahn war, ebenso wie sein Bruder Leo, Soldat im Ersten Weltkrieg.
Seine Tochter Hermine schreibt in einem Antrag auf Entschädigung, ihr Vater sei von Montag bis Donnerstag unterwegs gewesen, die Mutter habe das Vieh versorgt. Samuel Kahn musste den Viehhandel 1933 oder 1934 einstellen und half dann seiner Frau im kleinen Manufakturwarengeschäft. Er reiste zudem in der Umgebung, um Waren an Privatleute zu verkaufen. Kahns verkauften 1937 ihr Haus an Dr. Knab und mieteten woanders eine Wohnung.
Vom 10.11. bis zum 16.11. 1938 war Samuel Kahn in Dachau interniert und kam laut eidesstattliche Versicherung von Max und Lina Bloch „als schwacher und sehr gealterter Mann“ zurück. Kahns waren gezwungen, aus der gemieteten Wohnung auszuziehen und zogen Mitte 1939 zu Blochs in die Hauptstraße 55. Von dort aus wurden sie 1940 nach Gurs deportiert. Samuel Kahn wurde später in das Lager Les Milles verlegt und am 17.08.1942 von Drancy nach Auschwitz verschleppt - eine Woche nach seiner Frau