Sennfeld

Geschichtsabriss:

Die Entstehung der Sennfelder Gemeinde geht in die Zeit des 17.Jh. zurück (möglicherweise auch 14. Jh.). Die höchste Zahl jüd. Bewohner wird um 1895 mit 124 Pers. erreicht. Im 18.Jh. war eine Synagoge („Judenschule“) auf dem Platz der 1836 erbauten Synagoge oder in der unmittelbaren Nähe vorhanden. Hier lag vermutl. auch ein rituelles Bad, evtl. bei dem bis 1920 bestehenden, mit einem Abfluß in Richtung Hauptstr. versehenen „Judenseelein“ (1920 aufgefüllt). 1826 wurde die Synagoge in der Hauptstr.43 erbaut. Das Gebäude enthielt Betsaal, rituelles Bad, Unterrichtsraum der jüd. Schule (bis 1876 Konfessionsschule) und die Lehrerwohnung. 1938 wurde die Inneneinrichtung weitgehend zerstört. Danach diente das Gebäude als Filmsaal, Gefangenenunterkunft, Militärquartier. Von 1951 bis 1961 diente es als kath. Kirche, ab 1964 als Versammlungsraum für örtliche Vereine und Veranstaltungen der evang. Kirchengemeinde. 1973 wurde auf der ehem. Frauenempore das Heimatmuseum untergebracht. Seit 1996 wurde ein Gedenk- und Ausstellungsraum zur Geschichte der jüd. Gemeinde eingerichtet. Seit 2001 dient das Gebäude ausschließlich als Heimatmuseum, Gedenkstätte und Ortsarchiv. 1991 wurde über dem Grundstein eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Bestimmung des Hauses und die Deportation der Juden aus Sennfeld 1940 angebracht. Die Toten wurden bis 1882 in Bödigheim beigesetzt. In diesem Jahr wurde in einem Waldgebiet nordöstl. von Sennfeld (Flst.4985, Gewann Greßbach, Fläche 6,23 a) ein eigener Friedhof angelegt, der seit 1884 auch von den Adelsheimer, seit 1889 auch von den Korber Juden belegt wurde.

1936 bis 1939 bestand eine Hachschara, ein landwirtschaftliches Lehrgut für die Vorbereitung von Jungen und Mädchen zur Auswanderung nach Palästina in den Anwesen von Adolf und Isaak Neuberger (Hauptstr. 55 und 60). Mind. 22 Pers. kamen in der Verfolgungszeit 1933 bis 1945 ums Leben.

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Gedenkbuch

Von diesem Ort liegen uns keine Deportierten vor.