Hoffenheim

Gruppe: 2010 / Schülerinnen der Fachschule für Sozialpäd. (Albert-Schweitzer-Schule)

Der Memorialstein der Kraichgaugemeinde Hoffenheim trägt die Inschrift „Hoffen – Heim – Gurs“. Die Schülerinnen der Fachschule für Sozialpädagogik in der Albert-Schweitzer-Schule in Sinsheim beschreiben, was sie mit dem von ihnen gestalteten Mahnmal zum Ausdruck bringen wollen: „Ein Stein, der ein uraltes Heimrecht der Juden im Kraichgau beschwört, ein Stein, der den Namen Gurs als Stätte tiefster Erniedrigung und Entmenschlichung auf immer in unser Bewusstsein rückt, ein Stein endlich, der uns tief eingegraben hoffen lässt.“


Vor Ort: Zwischen Rathaus II und dem Evangelischem Gemeindehaus

Geschichtsabriss:

Man geht davon aus, dass bereits seit dem Ende des 14. Jahrhunderts Juden in Hoffenheim lebten. Um 1850 war die Zahl der jüdischen Gemeindemitglieder auf 227 angewachsen, was ungefähr 15 der damaligen Einwohner entsprach. Bereits im Jahre 1750 errichtet die jüdische Gemeinde von Hoffenheim eine Synagoge in der Neue Straße, die damals noch Untergasse hieß. An dieses Gebäude wurde 1834 noch eine "Mikwe", ein rituelles Bad, angebaut und 1865 wurde die Synagoge vollständig renoviert. Während der Reichspogromnacht am 9./10. November 1938 wurde die Hoffenheimer Synagoge von SA-Angehörigen aus Hoffenheim und unter der Leitung des Obersturmbannführers aus Waibstadt zerstört. Das Grundstück ging zunächst in den Besitz der Stadtverwaltung über, wenig später wurde es jedoch an einen Hoffenheimer Bürger verkauft, der darauf eine Scheune errichten ließ. Heute wird dieses Gebäude als Garage genutzt. Von der Synagoge gibt es weder Pläne noch Fotos. Es existiert lediglich eine Skizze, die 1990 aus der Erinnerung gezeichnet wurde. Auf dem (allgemeinen) Friedhof befindet sich eine Gedenkplatte. Im September 2005 wurde auf Initiative der Geschwister Hopp im Eingangsbereich des ehemaligen Rathauses (Sinsheimer Straße 6) eine Gedenkplatte mit den Namen aller jüdischen Bürger Hoffenheims angebracht, die dem Nationalsozialismus zum Opfer fielen. Aus Hoffenheim stammen Dr. Menachem (Heinz) Mayer und Frederick Raymes (Manfred Mayer). Die beiden sind Autoren des ebenfalls 2005 ins Deutsche übersetzten Buches: "Aus Hoffenheim deportiert. Der Weg zweier jüdischer Brüder".
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