Durbach
Der für Durbach geschaffene Memorialstein ist mit einem Mosaik aus Schieferplatten geschmückt. Farbig gehalten sind die Ortsnamen „Durbach“ und „Gurs“ sowie das Durbacher Ortswappen und der siebenarmige Leuchter als ein Zeichen des Judentums, schwarz ist der Hintergrund.
Keine Aufstellung vor Ort
Geschichtsabriss:
In Durbach bestand seit dem frühen 18. Jahrhundert eine jüdische Gemeinde, die bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1900 dem Bezirksrabbinat Schmieheim-Offenburg angehörte. Im 19. Jahrhundert ging die Zahl der jüdischen Einwohner rasch zurück. 1933 war noch eine jüdische Großfamilie am Ort, die eine Bäckerei und eine Spirituosenhandlung betrieb. Die jüdische Gemeinde versammelte sich zwischen 1807 und 1900 in einem Betsaal im Anbau eines auf dem heutigen Grundstück Grol Nr. 7 stehenden Wohnhauses. Das Gebäude ist erhalten und wurde zuletzt 2003 umgebaut. Die Toten der Gemeinde wurden bis 1813 auf dem alten (nicht mehr bestehenden) jüdischen Friedhof in Offenburg bestattet (Fläche 4,16 ar), danach wurde ein eigener Friedhof im Gewann „Allmend" angelegt. Die letzte Beisetzung fand 1917 statt.
Während der NS-Zeit wurden zahlreiche Grabsteine von Durbacher Nationalsozialisten entfernt und für Hangabstützungsarbeiten in den Weinbergen verwendet, wo sie heute noch liegen. Der kleine Friedhof ist umgeben von einem Neubaugebiet zwischen den Gebäuden Klingelberger Str. 2 und 4. Von den 1933 hier wohnhaften acht jüdischen Einwohnern kamen in der NS-Zeit mindestens vier ums Leben.