Bodersweier

Gruppe: 2005 / Klasse 4b der Grundschule Auenheim

Auf der Oberseite des Memorialsteines aus Bodersweier sieht man einen zerbrochenen Davidstern als Sinnbild für die vernichtete Gemeinde und die durch den Judenhass zerstörten Beziehungen zwischen Juden und Christen. Auf einer Seite des Steines ist das Bodersweierer Ortswappen abgebildet. Aus dem Wappen ist ein Davidstern herausgebrochen - als Symbol für die aus der Dorfgemeinschaft herausgerissenen Bodersweierer Juden. Die Kieselsteine rund um die Bruchlinie greifen die jüdische Tradition auf, beim Besuch eines jüdischen Friedhofes Steine auf die Grabsteine zu legen. Weiter sind auf dem Bodersweierer Memorialstein ein Eisenbahnwaggon abgebildet.


Vor Ort: Zwischen evangelische Kirche und Rathaus von Bodersweier

Geschichtsabriss:

Die jüdische Gemeinde Bodersweier entstand im 18. Jahrhundert. Sie gehörte zum Rabbinat Bühl, 1933 gab es in Bodersweier ein jüdisches Eisenwarengeschäft, zwei Gemischtwarenhandlungen, ein kleines Schuhgeschäft und drei Viehhandlungen. Bis 1912 hatte es ein jüdisches Schlachthaus und bis 1915 eine koschere Metzgerei gegeben. 1812 konnte auf dem heutigen Grundstück Querbacher Straße 25 eine Synagoge erbaut werden. Nach dem Pogrom wurde es abgerissen. Heute steht dort ein Geschäftswohnhaus. Neben der Synagoge stand das Gemeindehaus mit rituellem Bad (1940/41 abgebrochen). Die Toten der israelitischen Germeinde Bodersweier wurden in Kuppenheim und ab 1813 in Freistett beigesetzt.

Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Inneneinrichtung der Synagoge zerstört. Österreichische SS-Leute traten die Türe ein und zerschlugen das Inventar. Mindestens 17 der 1933 in Bodersweier registrierten 34 Juden kamen in der NS-Zeit ums Leben.

An die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus erinnert ein 1984 von der politischen Gemeinde errichteter Gedenkstein auf dem Friedhof. Ein weiterer Gedenkstein erinnert vor der evangelischen Kirche an die am 22. Oktober 1940 in das Internierungslager Gurs in Südwestfrankreich deportierten 15 Angehörigen der jüdischen Gemeinde. Er wurde im Rahmen des „Ökumenischen Jugendprojektes Mahnmal“ 2007 von Schülerinnen und Schüler der Bodersweierer Grundschule erstellt.

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